Nach einem wirklich „seltsamen Sommer“ geht es jetzt endlich wieder gen Süden! Der Oktober in Rodgau verabschiedete uns mit herrlichem Herbstwetter, doch die Vorfreude auf Portugal ist riesig. 
Ich habe mir erneut einen Platz an der traumhaften Silver-Coast ausgesucht. Ericeira, das Städtchen zwischen Porto und Lissabon, hat es mir letztes Jahr schon angetan – die Menschen dort sind einfach klasse! Die Hauptstadt Lissabon ist nur eine kurze Busfahrt entfernt. Die Infrastruktur für mich perfekt. Nun muss nur noch das Klima mit dem Wetter mitspielen (obwohl, besser als in Deutschland wird es wohl doch sein 😉)
Ich kann es ebenso wie Chico kaum erwarten, die Wellen am Strand zu erleben und die Surfer zu beobachten.
Let’s go, der Herbst kann kommen!
Ich freue mich schon lange auf unsere Herbst-Reise nach Ericeira!
Die Route führt uns wieder durch Frankreich und Nordspanien, aber diesmal wollen wir unterwegs mehr entdecken. Verdun, Orleans und Bordeaux stehen fest auf dem Plan – das wird sicher spannend!
Vom Baskenland geht es dann direkt nach Süden, ganz anders als letztes Jahr über Santiago de Compostela. Ich bin echt gespannt, was uns in dieser Gegend erwartet. Neue Landschaften und vielleicht ein paar leckere Spezialitäten warten auf uns.
Verdun
Am Samstagnachmittag sind wir nach etwa vier Stunden Fahrt in Verdun im schönen Lothringen angekommen und haben unseren Stellplatz zwischen LIDL und ALDI bezogen. Nach einer dringend benötigten Siesta machten wir uns auf Erkundungstour durch das Städtchen. Die Kathedrale von Verdun war ein echter Hingucker, und auch die gemütlichen Straßenkaffees entlang der Maas luden zum Verweilen ein. Dort genossen wir unsere Auszeit vom Fahren bei einem leckeren Kaffee. Natürlich entstand auch einige Fotos, um die schönen Erinnerungen festzuhalten.
Ein gelungener Nachmittag in dieser charmanten Stadt! 😊
Das Schlachtfeld von Verdun
Der folgende Tag brachte doch einiges anderes als der vorherige.
Die Schlacht(en) von Verdun im Jahr 1916 sind bestimmt den meisten Menschen ein Begriff.
In der Nähe von Verdun sind die Zeugnisse einer der verheerendsten Schlachten der modernen Geschichte zu finden.
Schon seit langem zog es mich hierhin, um den Menschen meine Achtung zu erweisen. (Ja, hört sich hochtrabend an, stimmt aber!)
Diese hunderttausende haben in 300 Tagen ihr Leben geben müssen, lediglich um die Ideen einiger größenwahnsinnigen Figuren umzusetzen. Die Soldaten haben sich nicht geopfert! Sie wurden abgeschlachtet, vergiftet oder starben an ihren unglaublichen Verletzungen. Doch nicht nur diese Kanonenopfer, auch die vielen Menschen rundum verloren nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Lebensgrundlage und Heimat. Nicht nur Männer, auch Frauen und Kinder wurden für diesen Wahnsinn „geopfert“! (Leider wird an diese dort nur wenig bedacht.)
Beim Gang durch die schönen Herbstwälder konnte ich die „Überreste“ der geschliffenen Dörfer erkennen.
Das heißt, eigentlich gibt es da NICHTS mehr zu sehen! Anstelle der Gehöfte, Häuser und Straßen findet man lediglich weiße Steine, auf denen das ehemalige Grundstück vom Ort „Fleury-devant-Douaumont“ vermerkt worden ist. 
Ansonsten nur Granattrichter und die seit über hundert Jahren gewachsenen Flora.
Eine Vorstellung, wie es vor, während und nach der massiven Gewalt ausgesehen haben mag, konnte ich mir nicht machen.
Schon bevor wir das Beinhaus erreichte, konnte ich die unzähligen Grabkreuze erkennen:
Beim Näherkommen wird die Masse an Kreuzen fast unüberschaubar. Aber nicht nur Christen sind diesem Irrsinn zum Opfer gefallen. Auch an die vielen Christen und Moslems wird hier gedacht.

Im Beinhaus selbst bekamen wir erst einen kurzen Film zu den Geschehnissen im 1. Weltkrieg rund um Verdun gezeigt. Mit diesen Eindrücken betrat ich dann den Kreuzgang im Beinhaus. Hier sind unzählige Namen an den Wänden verewigt, was mich ziemlich andächtig stimmte.
Vom Turm aus kann man die gesamte Umgebung bis Verdun sehen. Allerdings hat die Natur nach über hundert Jahren die Schlachtfelder friedlich bedeckt und ein schönes herbstliches Tuch über das unendliche Leid gelegt. Nur die vielen Grabmale, die von oben aus zu sehen sind, erinnern an den Wahnsinn des Krieges.
Bei einer kurzen Wanderung durch das ehemalige Schlachtfeld zum Fort Douaumont stößt man immer wieder auf die Zeugnisse der Vergangenheit. Reste von Bunkern und Schützengräben tauchen aus den zugewucherten Wäldern auf.
Am Fort selbst sind die Bäume und Sträucher einer hügeligen Graslandschaft gewichen. 
Es erinnert irgendwie an die „Teletubbies“ oder ein altes Hintergrundbild von Microsoft. Unvorstellbar, dass dies ALLES durch Granaten und noch mehr und größere Granaten entstanden ist. Wie mag es hier vor dieser langen Zeit wohl ausgesehen haben?
Lagen in den Gruben und auf den Hügeln die abertausend Leichen aller Nationen im Tode vereint???
Im Fort oder besser gesagt der riesigen Bunkeranlage bekam ich einen ungefähren Eindruck, wie es dort ausgesehen mag. 
Allerdings musste ich nicht die Ängste und Schrecken der ehemaligen Besatzungen aushalten und konnte mir die Anlage „in Ruhe“ anschauen.
Nach den Stunden in dieser beeindruckenden Gegend stelle ich mir immer wieder die Fragen:
„WARUM??? “ Oder „FÜR WAS???„. 
Waren die Menschen „Helden“?
Oder waren es „nur“ für irre Ideen geopferte Lebewesen???
Es ist ja nicht so, dass VERDUN ein Einzelfall in der Geschichte der Menschheit ist! Nein, seit Anbeginn werden Menschen geopfert und viel Leid hervorgebracht! Und es hört nicht auf!!!
Werden wir denn niemals klug?
Jeder, der in irgendeiner Art an Krieg oder „Spezialeinsätze“ denken mag, sollte sich einmal im Leben auf die Hügel um VERDUN bemühen und den stummen Schreien der Menschen lauschen, die hier für ähnliche Ideen „geopfert“ wurden!
Mein persönliches Resultat des heutigen Tages lautet:
„Gekämpft haben die Menschen für ihre Generäle –
Gestorben sind sie für uns“
Ich weiß, dieser Text ist lang geworden und vielleicht auch pathetisch klingen. Aber ich möchte gerne versuchen, euch meine Erlebnisse und Gedanken zu vermitteln. Vielleicht hat ja der eine oder andere Verständnis dafür, dass (nicht nur ich) heute die eine oder andere Träne „herunterschlucken“ musste.
Für interessierte „Gucker“ entstand natürlich auch diesmal das eine oder andere Foto.
Orleans
Wie im letzten Jahr legten wir auch dieses Mal einen Boxenstopp auf dem schönen Stellplatz an der Loire ein.
Auf dem Weg nach Orleans ist mir schon im letzten Jahr ein seltsames Bauwerk an der Autobahn A19 aufgefallen:
Einen Aquädukt stellte ich mir immer anders vor. Nun hab ich nachgeforscht und herausgefunden, dass es sich um einen Teil einer Teststrecke des Aérotrain handelt. Dies war von 1965 bis 1977 ein Prestigeobjekt, ähnlich dem Transrapid in Deutschland. Wie der Transrapid, fand auch das französische Projekt kein gutes Ende und wurde ebenso eingestampft. Nur die Ruinen im Land zeugen noch von den ingenieurtechnischen Versuchen.
In diesem Jahr gönnte ich mir einen extra Tag für den Besuch der Stadt. Da die 7 Kilometer entlang der Loire bis ins Zentrum doch „etwas“ zu weit für mich zum Laufen waren, gönnte ich mir für die Hin- und Rücktour lieber einen UBER.
Das lohnte sich, weil auch Orleans wieder einige schöne Ecken zum Erkunden zu bieten hat, die zu Fuß zu erkunden waren.
Die Altstadt mag zwar nicht wirklich ein touristisches Highlight sein.
Aber auch hier fanden sich einige hübsche Motive für die Kamera. 
Die vielen hübsch restaurierten Häuschen versetzen einen direkt in die Zeit von Jeanne d’Arc. Man kann sich gut vorstellen, wie das Leben hier damals war.
Die Kathedrale ist natürlich ein absolutes Muss für einen Besuch in Orleans.
Auch hier wird in einer besonderen Kapelle und in einem wunderschönen Glasfenster der Jungfrau gedacht. 
Jeanne d’Arc ist überhaupt an jeder Ecke ein Thema und aus den Souvenirshops nicht wegzudenken. In diesen gibt es auch die zu Recht gerühmten Plätzchen aus der Region. Davon sollte man sich unbedingt welche ins Reisegepäck legen.
Zum Ende der Tour gönnte ich mir einen kleinen kulinarischen Abschluss aus traditionellen Flammkuchen mit einem Gläschen Wein.
Das übliche: Für interessierte „Gucker“ entstand natürlich auch diesmal das eine oder andere Foto.
Weiter gen Süden
Nach dem schönen Ruhetag in Orleans hieß es heute „Strecke machen“.
Aber nicht übertrieben und ohne Hektik, sonden schön gemütlich 😉
Von Orleans nach Bordeaux sind es immerhin fast 500 Kilometer. Also suchte ich auf der Strecke nach einer günstigen Übernachtung.
Diese fand sich unweit von Poiters am Freizeitpark Futurescope. 
Das Futurescope und seine tollen anderen Attraktionen rundherum waren aber nicht in meinem Focus.
Aber hier gibt es sehr große und kostenlose Parkflächen.
Auch Wohnmobile sind willkommen. Allerdings gibt es keine Infrastruktur für uns.
Es ist eben ein einfacher, großer und ruhiger Parkplatz. Da zu dieser Jahreszeit keine Saison ist, ist rundum alles ziemlich leer. Während der Hochsaison sieht das bestimmt ganz anders aus. Es wird schließlich doch einiges an Freizeitangeboten geboten.
Alles ist sehr gepflegt und nebenan gibt es auch gleich ein großes Shoppingcenter.
Da werde ich wohl vor der Abfahrt nochmal einlaufen und verbrauchte Vorräte auffüllen 😊
Stadt oder Strand?
Heute war eigentlich ein Besuch in Bordeaux geplant. Dort wollte ich auf Foto-Tour gehen und nach dem berühmten Wein suchen. Alternativ war eine Besteigung ̴d̴̴e̴̴s̴ ̴M̴̴o̴̴u̴̴n̴̴t̴ ̴E̴̴v̴̴e̴̴r̴̴e̴̴s̴̴t̴, der Dune of Pilat im Angebot. Die durchgeführte Abstimmung ergab wohl ein eindeutiges Ergebnis:
Da ich auch schon langsam Strand-Entzugserscheinung habe, blieb mir wohl doch nichts übrig, als den gewaltigen Sandberg zu erklimmen. Dabei handelt es sich schließlich um die höchste Wanderdüne Europas. 
Oben angekommen bot sich eine tolle Aussicht über das große Sandfeld und die dahinter liegenden Kiefernwälder.
Diese sind allerdings vor einigen Jahren einigen schlimmen und großen Waldbränden zum Opfer gefallen.
Dabei wurden leider auch einige Campingplätze zerstört und es gibt nun nur noch wenige Campingmöglichkeiten in der Gegend.
Vor allem außerhalb der Saison sind diese zum größten Teil geschlossen.
Auch Freistehen oder Parken über Nacht ist streng verboten!
Die Behörden reagieren damit auf die extreme Waldbrandgefahr, die von unvernünftigen Zeitgenossen ausgehen mag.
An einigen Stellen, stehen zwar etliche Camper auf „Parkplätzen“, aber ich denke das Ticket auf dem Stellplatz ist billiger als ein Strafzettel und einer eventuellen nächtlichen Vertreibung durch die Staatsmacht
Bei der Fahrt entlang der Düne in Richtung Süden, kann man die Resultate der verheerenden Brände noch gut erkennen. 
Schließlich fanden wir eine tolle Übernachtungsmöglichkeit auf einem Stellplatz der „Camping-Car-Park“-Gruppe.
Auf dem im Wald gelegenen Platz Aire Camping-car de Biscarrosse stehen viele Camper aus ganz Europa.
Von hier zum Strand sind es nur wenige Gehminuten, so dass wir einen tollen Sonnenuntergang am Meer genießen und Chico diverse Löcher in die Küste buddeln konnten.
Das übliche: Für interessierte „Gucker“ entstand natürlich auch diesmal das eine oder andere Foto.
Au revoir – Frankreich
Nun sind wir im Südwesten von Frankreich angekommen
und nur noch die Pyrenäen trennen uns von der iberischen Halbinsel. 
Als letzten Boxenstopp in Frankreich wählte ich heute Biarritz aus. Diese Stadt hat ja einen ziemlich mondänen Ruf und ist als Bad der Kaiser und Könige bekannt.
Dementsprechend hoch war auch meine Erwartungshaltung .
Aber so richtig der Brüller erscheint mir persönlich (!) die 25.000 Einwohner zählende Stadt nicht gerade.
Ja, es gibt ganz tolle Strände mit coolen Inselchen in der Bucht.
Ansonsten fand ich an Biarritz nichts wirklich atemberaubendes.
Auch eine Rundfahrt mit der Bimmelbahn brachte mir nicht mehr Gefallen.
Es geht dauernd bergauf und bergab, durch teilweise enge Straßen und an der Küste entlang.
Zum Shopping lädt die Stadt aus meiner Sicht nicht unbedingt ein. Oder ich hab die falsche Kreditkarte dabei.
Es gibt keine richtige Altstadt mit einer „Flaniermeile“ und die wenigen Geschäfte und Restaurants an der Strandgegend sind ziemlich überteuert. Vielleicht bin ich aber auch nur nicht „mondän“ genug 😉
Ich hatte mir da irgendwie mehr erwartet und es wurde nur ein kurzer Ausflug in die Stadt am Meer.
Spanien – wir kommen
Entgegen der ursprünglichen Planung via Santander und entlang der spanische Nordküste, wählte ich heute einen direkteren Weg zum noch ziemlich weitem Ziel (über 700 Kilometer).
Vor dem Start meldete sich aber das Schätzchen mit einem dezenten Reparaturverlangen:
Die Luftfederung wollte keine Luft mehr pumpen 😕
Aber ich wäre nicht meines Vater Sohn, wenn das Problem nicht schnell gefunden und behoben wurde:
Anschließend mussten wir zuerst die Atlantischen Pyrenäen an der französischen Grenze bezwingen.
Da hatte das Schätzchen mit seinen nur 123 PS schon gut zu schnaufen.
Die echten Herausforderungen kamen aber im Kantabrische Gebirge.
Dort mussten wir immerhin auf circa 1.000 Meter Höhe klettern.
Diese Aufgabe war manchmal nur im dritten Gang und eingeschaltetem Warnblinker möglich.
Dementsprechend langsam kamen wir heute auch nur voran.
Wir brauchten für die 245 Kilometer von Biarezz nach Burgos doch über drei Stunden.
Landschaftlich ist die Strecke sehr empfehlenswert.
So mancher Kilometer erinnert mich doch ziemlich an die Alpen.
Oft wird empfohlen anstatt der „teuren“ Autobahn (ca. 23,00 €) die National- und Nebenstraßen zu benutzen.
Mit 5 Tonnen Gewicht und nur begrenzter Motorleistung wäre ich dann wohl doch mehr als Stauführungsfahrzeug,
als ein WohnMOBIL unterwegs gewesen.
In der Hochebene selbst mag es einem vielleicht ziemlich eintönig und dröge vorkommen. 
Aber es dauert meist nicht lange und ein schöne Gegend kommt um die Ecke.
Alles in allem war es wieder ein toller Tag, mit viel zum Gucken und Staunen.
So ganz langsam kommen wir auch näher ans Winterziel. Nur noch drei Etappen und schon sind wir wieder am Meer in Nazaré.
Von da aus nach Ericeira ist es dann auch nur noch ein Katzensprung.
Auf dem Weg dahin überwinden wir auch noch die „Serra do Caramulo„,
was bestimmt auch wieder ein tolles Highlight sein wird.
Das übliche: Für interessierte „Gucker“ entstand natürlich auch diesmal das eine oder andere Foto.
Durch Kastilien
Heute ging es eigentlich nur geradeaus in Richtung Portugal.
Auf der Autovía de Castilla wurden wir für eine ganze Weile mit Regen empfangen.
Immerhin das erste Mal seit 2.000 Kilometern 😉
Die Strecke in Richtung Südwesten ist auch recht langweilig. 
Gefühlte Ewigkeiten fährt man durch Landschaftwitschaft geprägte Gegenden.
Dies kann auch mit der Nase „gut“ erschnüffelt werden 🫤
Unterwegs gibt es wenig Abwechslung und nur wenige Städte und Orte befinden sich an der Autobahn in Richtung Portugal.
In der Nähe von Salamanca fanden wir einen ziemlich einsamen, sehr ordentlichen Stellplatz,
der so ziemlich das Gegenteil vom gestrigen Platz in Burgos darstellt.
Ausser uns ist leidglich ein Holländer hier gelandet und es werden bestimmt nicht mehr viele Camper dazukommen.
Ist eben doch ein gutes Stück weg von der Stadt und es gibt hier ausser Landschaft nichts.
Morgen werden wir uns dann von Spanien verabschieden und nach Portugal einfallen.
Das wird auch wieder nur eine sehr kurze Strecke.
Ich möchte nämlich gerne eine Nacht in der „Serra do Caramulo“ verbringen,
bevor es endgültig ans Meer gehen wird.
Das übliche: Für interessierte „Gucker“ entstand natürlich auch diesmal das eine oder andere Foto.
Endlich Portugal
Nach über 2.000 Kilometern sind wir heute endlich in der Serra do Caramulo angekommen,
direkt an der spanisch-portugiesischen Grenze.
Das war nur eine kurze Strecke und eine leichte Übung für das Schätzchen. 
Die Autovia erinnerte mich irgendwie an die Straßen im Norden Lettlands.
Wälder säumen die Piste und der Straßenbelag war ganz schön holprig.
Unter den hohen Bäumen entspannen die Rinder im Schatten und finden genug Gras zum Futtern.
So trägt die Landwirtschaft hier wirklich zur Idylle der Landschaft bei.
Vor der Grenze wurde nochmal vollgetankt, da Diesel in Portugal teuer als in Spanien ist.
Auch die leere spanische Gasflasche, die seit Monaten in Rodgau auf uns gewartet hat, wurde gegen eine volle Flasche getauscht. (Propangas kostet übrigens in Spanien nur die Hälfte des deutschen Preises!)
In Portugal waren es nur noch wenige Kilometer Autobahn, bis zur Abfahrt Castelo Mendo.
Von der Autobahn bis zum heutigen Zielort, war auch nur eine kurze Fahrt über Landstraße angesagt.
Nach zwei Stunden kamen wir schon Mittags am Ziel an.
Eine kurz Siesta später, bummelten wir ganz entspannt durch das tolle Örtchen.
Hier ist seit dem Mittelalter scheinbar die Zeit stehen geblieben.
Die meisten Gebäude stammen noch aus dieser Zeit und nur wenige „Neubauten“ ergänzen das Ensemble.
Offiziell ist nur der Platz unterhalb des Parkplatzes als Stellplatz ausgewiesen. Da dieser aber schon beizeiten voll war, nutzten wir die Plätze direkt vor den Toren der „Stadt“.
Dort werden wir bestimmt eine ruhige Nacht haben und morgen dann ausgeruht „runter zum Meer“ fahren können.
Das übliche: Für interessierte „Gucker“ entstand natürlich auch diesmal das eine oder andere Foto.
Auf zum Meer
Heute sollte es also endlich zum portugiesischen Strand gehen.
So war jedenfalls der Plan am Strand von Nazare die tollen Wellen zu bestaunen und Chico wollte wieder etliche Löcher buddeln.
Der Tag aber begann und endete im Regen, was die Fahrt vom Gebirge zum Meer nicht wirklich spaßig und ziemlich anstrengend machte.
Schließlich rolle ich nicht mit einer hoch motorisierten und allen Finessen ausgestatteter Limousine durch die Lande.
Das Schätzchen mit seinen 5 Tonnen und nur 123 PS erfordert volle Aufmerksamkeit und viel Schaltarbeit.
Ich hatte mich schon auf die schönen Landschaften zwischen der spanischen Grenze und dem Meer gefreut. Hier scheint es jede menge Fabriken für Hinkelsteine zu geben. Diese Klumpen liegen in allen Größen überall und massenhaft in der Gegend rum.
Allerdings war die Aussicht auf die Steine nach eine Weile beendet, da wir oft mitten in den Wolken unterwegs waren und zwischenzeitlich ziemlichen Regen ertragen mussten. Wenn die Sicht dann mal frei war, hatten wir allerdings tolle Aussichten auf Berge und Täler.
Ich denke, dass die Route bei schönem Wetter wirklich ein Erlebnis ist.
Für das Schätzchen waren die Strecken im Gebirge allerdings eine heftige Herausforderung. Da ging es oft nur langsam im dritten Gang und mit 50kmh bergauf. Bergab mussten die Bremsen oft zeigen was sie konnten. Deshalb reduzierte ich auch hier die Geschwindigkeit und klemmte mich meistens hinter die LKW’s.
Circa 50 Kilometer vor der Küste war der Nebel dann so dick, dass nicht mal die Auswirkungen der verheerenden Waldbrände sichtbar waren. Aber auch das, was ich erkennen konnte war schon erschreckend und beeindruckend genug. Über lange Kilometer führt die Piste durch eine verkohlte Gegend, durch die sich das frische Grün langsam zurück kämpft.
Auf der Atlantikautobahn A17 waren wir auch fast die ganze Zeit im Regen oder Nebel unterwegs 🫤
Das verhieß kein wirkliches Strandwetter für Nazare 😕
Deshalb entschloss ich mich, diesen Stopp auszulassen und gleich nach Mafra durch zu fahren. 
Hier muss ich morgen zum „Arbeitsamt“ und meinen Stempel für Formular A38 abholen.
Von da aus ist es dann nur noch ein Katzensprung zum endgültigem Ziel in Ericeira.
Wenn die Behörde morgen wie erwartet zustimmen wird, steht einem Winter am Meer dann nichts mehr im Weg.
Anreise Finale
Nach 2.600 Kilometern und einem ersten Besuch bei der Behörde in Mafra erreichten wir endlich das Winterquartier in Ericeira.
Ob es tatsächlich eine komplette Überwinterung werden wird, steht allerdings noch nicht fest.
Im Amt war heut leider keine verantwortliche Person für mein Thema anwesend.
Ich wurde sehr freundlich (!) gebeten, übermorgen nochmal vorzusprechen. 
Erst wenn die Behörden meine offizielle Anwesenheit hier in Portugal bestätigt haben,
ist endgültig klar, wie lange wir hierbleiben können, ohne die deutschen Sozialleistungen zu verlieren.
Auf dem Campingplatz wurden wir wieder sehr herzlich begrüßt und wir konnten uns einen Platz aussuchen.
Im letzten Jahr hatten wir auch ein tolles Plätzchen. Allerdings hab ich nicht bemerkt, dass das Harz von den Bäumen sich auf Dach und Frontscheibe verewigt hat. Und das „ewig“ ist tatsächlich so gemeint. Das Zeug bekommt man nur mit vorsichtiger Gewalt und sehr viel Geduld wieder ab🫤
So haben wir heuer ein paar Meter weiter geparkt und ich habe ein gutes Gefühl für die nächsten (hoffentlich) Monate 🙃
Der Platz ist recht groß, sehr gepflegt und höchstens zu 15% belegt.
Die meisten Gäste kommen aus der Surfer-Comunity. Ist ja klar, da Ericeira zu den Surf-Top-Hotspots in Europa gehört.
Diese Freaks zu beobachten ist schon eine ganz tolle Sache.
Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Dienstleistungen sind alle in der Nähe und
auch die großen Discounter sind mit dem Scooter schnell erreichbar.
Das Wetter ist natürlich nicht mit dem sonnigen Andalusien zu vergleichen,
aber bestimmt immer noch viel besser als in Deutschland 😉
Wir werden sehen, ob wir es wettertechnisch aushalten oder ob wir vielleicht doch noch weiter nach Süden ausweichen.
Jetzt sind wir erstmal froh, hier im Süden angekommen zu sein und erholen uns von der Fahrt durch halb Europa 😊

| Tag | Ziel | Kilometer |
|---|---|---|
| Tag 1 | Verdun | 334 |
| Tag 2 | Orleans | 403 |
| Tag 3 | Poiters | 203 |
| Tag 4 | Biscarrosse | 343 |
| Tag 5 | Biarizz | 156 |
| Tag 6 | Burgos | 256 |
| Tag 7 | Salamanca | 250 |
| Tag 8 | Castelo Mendo | 354 |
| Tag 9 | Mafra | 357 |
| Tag 10 | Ericeira | 38 |

Ericeira im Oktober 2025

























Moin, ich bin wie auch vorher schon, begeistert von deinen Reisekommentaren. 👍👍👍